„Diese Kamera macht gute Fotos…“

Auf diese Aussage trifft man häufig. Dabei ist man geneigt zu sagen: „Das ist Quatsch“.

Ganz so ist es eben doch nicht. Natürlich entscheidet der Mensch hinter der Kamera darüber, ob ein Foto gut wird oder eben nicht so gut. Das ist allerdings Geschmackssache bzw. auch eine Frage des Anspruchs … ein weites Feld. Schnell kann man sich bei Diskussionen darüber auf Glatteis begeben.

Dann mal eine andere, ebenfalls gewagte Aussage:

Gute Fotos kann man mit (fast) jeder Kamera machen.

Stellt sich die Frage: Was ist ein gutes Foto?

Das ist nicht ganz einfach zu beantworten. Auch das ist natürlich unter anderem eine Frage des Anspruchs. Es gibt gewisse Regeln zur Bildgestaltung, die, wenn man sie einhält, meist zu einem guten Ergebnis führen. Aber wenn man kein Profi ist, der seine „Shootings“ entsprechend detailliert vorbereitet und über die notwendige Technik verfügt, dann ist es öfter ein Glücksfall, wenn ein richtig gutes Bild entsteht. Ein Bild, wo eben alles passt.

Der fotografische Blick oder das Gefühl für gute Bildgestaltung…

In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Menschen. Sicher kann man fotografieren lernen, ich meine aber, man muss es doch irgendwie im Blut haben. Das heißt natürlich nicht, dass die Menschen, die es im Blut haben, bei jeder Betätigung des Auslösers gute Bilder schießen.

Da kommt die Technik und der Umgang damit ins Spiel. Man muss alles so einstellen, dass die Belichtung in etwa stimmt und das eigentliche Motiv scharf abgebildet wird. Im Automatikmodus übernimmt das die Kamera. In wieweit das gewollt ist, muss jeder für sich entscheiden. Will man spezielle Techniken umsetzen, wird man im manuellen Modus oder zumindest im halbautomatischen Modus arbeiten müssen.

Wenn auch für die Wahl des Motivs und die Bildgestaltung (das sollte man bereits beim Blick durch den Sucher oder eben auf das Display im Kopf haben) die Technik im Grunde keine Rolle spielt, so ist sie qualitativ hochwertige Bilder mit entsprechender Bildwirkung entscheidend.

Es ist eben ein deutlicher Unterschied, ob ich ein lichtstarkes Objektiv mit Blende 2,8 oder besser verwenden kann oder auf eines mit nur minimal Blende 4 oder schlechter zurückgreifen muss. Auch die Sensorauflösung und die Sensorgröße sind von Bedeutung. Es ist auch nicht egal, ob es eine Kompaktkamera oder eine „Spiegelreflex“ ist. Je nach Motivwahl und Aufnahmesituation genügt die eine oder es muss die andere sein.

Welche Technik muss es denn nun sein?

Ich möchte hier am Schluss dieses Artikels noch kurz auf die Auswahl einer geeigneten Kamera eingehen. Dabei muss man im unter anderem folgende Fragen klären:

Was soll fotografiert werden? Wie oft wird fotografiert? Wie sollen die Bilder verwendet werden bzw. wofür? Will man sich intensiver mit der fotografischen Technik befassen und möglichst viel manuell beeinflussen können? Will man sich mit speziellen Techniken der Fotografie befassen, wie Panoramafotografie, Makrofotografie, High Dynamic Range, Portrait-Fotografie, Architekturfotografie …

VG

Matthias Thieme